Cyminology © Heike Steinweg

Seelensprachen | Klangverwandtschaften

Cyminology

Cyminology mit Martin Stegner (Viola) & Korhan Erel (Computer)

Konzert Mittwoch, 20. April 2016, 20 Uhr
Allerheiligen-Hofkirche der Residenz, München

»... reifer Kammer-Jazz auf Welt-Niveau ... traumhaftes Hörvergnügen ...« (Stereoplay)

»... ganz eigener musikalischer Kosmos ... Tiefe und Mehrdeutigkeitn ...« (Mannheimer Morgen)

Gegensätze ziehen sich an – und werden aufgehoben in traumwandlerischer Harmonie: Das Berliner Quartett Cyminology um die Sängerin Cymin Samawatie steht für kammermusikalisch empfundenen Jazz in zeit­genössischen Klangstrukturen – gemeinsam mit dem Bratscher Martin Stegner (Berliner Philharmoniker) und dem Computermusiker und Sounddesigner Korhan Erel verweben sie persische und türkische Lyrik, Ost und West, Alt und Neu zu berührender Weltmusik im besten Sinne.

CYMINOLOGY:
Cymin Samawatie – Gesang
Benedikt Jahnel – Klavier
Ralf Schwarz – Kontrabass
Tobias Backhaus – Schlagzeug
... und als Gäste:
Martin Stegner – Viola
Korhan Erel – Computer & Controllers

Das Konzert vom 20. April 2016 wurde aufgenommen und wird auf BR-KLASSIK gesendet.
Sendetermine: Samstag, 9. Juli 2016, 23.15 Uhr in »Musik der Welt« (Ausschnitte)
Samstag, 8. Oktober 2016, 19:05 — 21.00 Uhr in »Konzertabend«
Seelensprachen — Klangverwandtschaften: Das Berliner Ensemble Cyminology (Gesamtmitschnitt)

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Cymin Samawatie Cyminology © Heike Steinweg
Cymin Samawatie (Fotos Cyminology © Heike Steinweg)

Cyminology

Beim Stichwort Iran denken viele Menschen derzeit nicht zuallererst an eine der ältesten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte, an Jahrhunderte voller Poesie, Musik und Philosophie, sondern eher an aktuelle politische Themen.

Vor diesem Hintergrund möchte CultureFlow ein bemerkenswertes Ensemble präsentieren: Cyminology, ein Berliner Quartett um die Sängerin und Komponistin Cymin Samawatie, die als Kind iranischer Einwanderer in Braunschweig geboren wurde. Durch die intensive Auseinandersetzung mit ihren verschiedenen kulturellen Wurzeln fand sie zu einer ganz eigenen künstlerischen Sprache im Hier und Jetzt.

Cyminology verbindet Lyrik und zeitgenössische Kammermusik – Ost und West, Alt und Neu, Jazz und Klassik – in berührender Synthese. Gemeinsam mit dem Bratscher Martin Stegner von den Berliner Philharmonikern kreieren die vier Musiker eine subtile, doch dynamische und sanft pulsierende Musik, die aus dem Klang der persischen Sprache heraus entsteht. Dabei schöpfen sie aus dem reichen Schatz persischer Dichtkunst; der Bogen reicht von der mittelalterlichen Poesie von Rumi, Hafis oder Khayyam bis zu Forough Farrokhzad, einer der kraftvollsten weiblichen Stimmen der iranischen Moderne. In Cymin Samawaties Kompositionen fließen unterschiedliche Musikrichtungen zusammen – darunter Kammermusik, freie Improvisation, moderne Kompositionsstrukturen, Impressionismus, Minimalismus und ein entfernter Anklang an Bossa Nova. Drei CD’s hat Cyminology bereits beim renommierten Münchner Label ECM eingespielt.

Eigens für den CultureFlow-Abend wird das Ensemble noch um einen weiteren, höchst interessanten Gast zum Sextett erweitert: Korhan Erel ist ein türkischer Computermusiker und Sounddesigner in Berlin; die Texte von Yunus Emre und Nazım Hikmet, die er wiederum in seinem ganz persönlichen Erinnerungsgepäck hat, treten mit den persischen Gedichten in einen lyrischen Dialog.

So werden an diesem Abend in der Allerheiligen-Hofkirche auch einige Uraufführungen zu hören sein!

Cyminology bewegt sich mit größter Selbstverständlichkeit jenseits von jeder Art von „Die und Wir“ und erschafft ein neues „Unser“. Vielleicht müssen uns Künstler wie diese vorleben, was Politik und Gesellschaft eher schlecht als recht zuwege bringen: ein starkes, konstruktives Miteinander, entstanden aus größtmöglicher Offenheit, echtem Interesse und tiefem Respekt.

www.cyminology.de
www.ecmrecords.com

Cyminology Quintett © Heike Steinweg
Konzert 20. April 2016, Allerheiligen-Hofkirche der Residenz, München, (Foto © Michel Neumeister)

Cymin Samawatie – Gesang / Komposition

Als Tochter iranischer Einwanderer wurde sie in Braunschweig geboren und lebt derzeit in Berlin. Sie studierte Klassik an der Hochschule für Musik und Theater Hannover mit Schlagwerk, Klavier und Gesang; darauf folgte ein Jazzstudium an der Universität der Künste in Berlin mit Gesang, Klavier und Komposition. Einer der Höhepunkte ihrer Karriere war der gemeinsame Auftritt mit dem Musiker Bobby McFerrin. 2008 begann die Kooperation mit ECM-Gründer und Musikproduzent Manfred Eicher. Seit 2010 arbeitet sie in unterschiedlichen Projekten mit Musikern der Berliner Philharmoniker zusammen. 2013 gründete Cymin Samawatie das Orchesterprojekt „Divan der Kontinente“.

In Cymins Kompositionen und Projekten geht es immer auch um den Brückenbau zwischen Kulturen, Genres und Stilrichtungen, zwischen verschiedenen Ensembles und Künstlern aus Klassik, Jazz und Weltmusik.

www.cyminsamawatie.de

Benedikt Jahnel – Klavier

wurde in Frankreich geboren und ist in Süddeutschland aufgewachsen. Er studierte Jazz an der Universität der Künste Berlin und am City College in New York. Neben seiner langjährigen Arbeit mit Cyminology hat Benedikt viele weitere CD‘s veröffentlicht, unter anderem mit seinem eigenen Trio sowie der Band Max.bab. Er ist Träger zahlreicher Preise und wurde auch mit mehreren Stipendien gefördert. Benedikt ist als Komponist und Pianist regelmäßig auf internationalen Festivals präsent; Tourneen führten ihn in mehr als 40 Länder rund um den Globus. Er arbeitet mit wichtigen Vertretern des modernen Jazz zusammen wie z.B. Phil Woods, Johannes Enders, Charlie Mariano, David Friedman, Frank Möbus, John Abercrombie und vielen anderen. Außerdem erhielt er bereits Lehraufträge in Workshops und an verschiedenen Universitäten.

www.benejahnel.de

Ralf Schwarz – Kontrabass

In Braunschweig geboren, begann er seine musikalische Ausbildung im Alter von 10 Jahren zunächst mit Orgelunterricht. Als 17-Jähriger wechselte er zur Gitarre und spielte in verschiedenen Blues-, Rock- und Alternative-Formationen. Bereits seit 1993 arbeitet er in verschiedenen Projekten mit Cymin Samawatie zusammen. 1999 begann er, Kontrabass und E-Bass zu spielen und studierte ein Jahr später an der Hochschule für Künste in Bremen. Seit 2003 lebt er in Berlin und spielt auf internationalen Podien mit verschiedenen Formationen.

Tobias Backhaus – Schlagzeug

Tobias Backhaus stammt aus Darmstadt und fing bereits im Alter von fünf Jahren an, Schlagzeug zu spielen. Er lernte sein Instrument bei Jazzgrößen wie John Riley, Ari Hoenig, Jim Black, Jeff Ballard und Keith Copeland und studierte Schlagzeug und Komposition bei Prof. John Hollenbeck am Jazz-Institut Berlin. Tobias arbeitet regelmäßig mit internationalen Künstlern wie Till Brönner, Tony Lakatos, Carlos Bica, Gwilym Simcock oder Frank Chastenier und vielen anderen zusammen; Tourneen und Konzertreisen führten ihn unter anderem in die USA, nach Kanada, Japan, Russland und in zahlreiche europäische Länder.

Seine stilistische Vielfalt und große Wandlungsfähigkeit machen ihn zu einem der meistgefragten Schlagzeuger der zeitgenössischen deutschen Jazzszene.

Martin Stegner – Viola

begann seine Musikerlaufbahn mit 8 Jahren auf der Violine und wechselte später zur Bratsche. Nach seinem Studium an der Musikhochschule Mannheim, zahlreichen Meisterkursen und einem Stipendium an der Herbert-von-Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker war er 3 Jahre Solobratschist des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, bevor er zu den Berliner Philharmonikern wechselte. Für einen klassischen Musiker sind Martins musikalische Interessen eher ungewöhnlich breit gestreut: so pendelt er mit dem größten Vergnügen im internationalen Konzertleben hin und her zwischen Soloauftritten und Kammermusikensembles, Orchesterarbeit und musikalischen Experimenten, Jazzformationen und Klassik-Festivals.

Im Jahr 1999 gründete er die Berlin Philharmonic Jazz Group und 2008 das Ensemble BOLERO BERLIN. Seit 2011 arbeitet er intensiv mit Cyminology zusammen. Auch als Pädagoge ist er aktiv; zudem setzt er sich für die Erweiterung des Viola-Repertoires ein, mit einem Schwerpunkt auf Bearbeitungen von Liedliteratur.

www.martinstegner.de

Korhan Erel – Computer, Elektronik, Controllers

stammt ursprünglich aus Istanbul, lebt und arbeitet aber mittlerweile in Berlin als Computermusiker, Improvisator und Sounddesigner. Als Gründungsmitglied der freien Improvisationsband „Islak Köpek“ zählt er in der Türkei zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Er komponiert und gestaltet Sounds für Theater und Video, in Zusammenarbeit mit Musikern verschiedener Sparten, mit Schriftstellern, Tänzern, Schauspielern und bildenden Künstlern; Konzertreisen führten ihn in viele europäische Länder, den Nahen Osten, nach Asien und in die USA. Förderungen, wie z.B. durch die Initiative für Neue Musik oder die Akademie der Künste der Welt ermöglichen es Korhan, außergewöhnliche und experimentelle Projekte auch im internationalen Rahmen zu realisieren.

Mit seinem eigens entwickelten Computersystem „Omnibus“ kann er konkrete Klänge wie samples oder field recordings in Echtzeit verwandeln und bearbeiten; auf diese Weise tritt Korhan auch als „Ein-Mann-Improvisationsband“ auf. Außerdem engagiert er sich für die Weiterentwicklung und Vernetzung der Improvisations-Szene in Berlin.

www.korhanerel.com

Korhan Erel © Anıl Eraslan
Korhan Erel (Foto © Anıl Eraslan)

Konzert Mittwoch, 20. April 2016, 20 Uhr
Allerheiligen-Hofkirche der Residenz, München

Allerheiligen-Hofkirche in der Residenz – Zugang über Marstallplatz (Alfons-Goppel-Straße)
U3/6 und 4/5 bis ODEONSPLATZ, Tram 19 bis NATIONALTHEATER, alle S-Bahnen bis MARIENPLATZ. Keine Parkplätze!

Karten zu 34,– / 26,– / 20,– € (15,– € erm.)
München Ticket-Anschluss, telefonisch unter Tel. (089) 54 81 81 81 oder im
Internet www.muenchenticket.de.

Eine Initiative der GIWA Management GmbH & Co.KG und Borusan Otomotiv A.S.
Mit freundlicher Unterstützung des Generalkonsulats der Republik Türkei in München.



Plakat Cyminology 20.04.2016